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- von Maren Becker
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Er hat es wieder getan: Martin Koppe ist nach 2016 und 2018 erneut deutscher Meister der Senioren im Gehörlosen-Triathlon.
Als er am 25. Juni im fränkischen Trebgast an den Start ging, lagen vier Monate disziplinierte Vorbereitungszeit hinter Martin. In den vergangenen drei Jahren musste er aufgrund von Corona sowie einer Fußverletzung pausieren. Umso höher, waren seine Ansprüche in diesem Jahr. Der 54-jährige W+F'ler visierte von Anfang an den Sieg an. Sechs bis acht Stunden verbrachte Martin dafür wöchentlich im Schwimmbad, auf dem Rad oder in seinen Laufschuhen. Dazu kamen im Frühjahr sieben Tage intensive Vorbereitung im Trainingslager auf Mallorca.
Der Plan ging auf: Trotz der Mittagshitze konnte Martin seine Leistung am Wettkampftag abrufen. Um 11:23 Uhr stürzte sich der Dreikämpfer in die Fluten des Trebgaster Badesees, den er nach 1,5 Kilometern wieder verließ und auf das Rad umstieg. Hier machte er einige Meter gut und schloss auf den 40 Kilometern immer weiter zur vorderen Startergruppe auf. „Es lief wirklich perfekt“, so Martin. „Aber auch der abschließende 9,2-Kilometer-Lauf war super. Natürlich habe ich gemerkt, dass ich weit vorne mitlaufe. Das spornt an.“ Und so lief er nach insgesamt 2:23:42,51 Stunden als Erster über die Ziellinie. „Ich habe mich total gefreut. Es war einfach nur schön."
Martin freut sich aber nicht nur über seine Zeit und die Platzierung, sondern auch über das Ambiente vor Ort. Bei dem Wettkampf seien Gehörlose und Hörende gestartet. Die Inklusion habe hervorragend funktioniert. Sowohl bei den Vorbesprechungen als auch bei der Anmeldung stand den Gehörlosen ein Gebärdendolmetscher zur Seite. Darüber hinaus durften die Gehörlosen drei Minuten nach den Hörenden starten, um den Start für sie sicherer und einfacher zu gestalten. Und auch die Stimmung der Zuschauer:innen sei gut gewesen. Schon als er aus dem Wasser kam, sah Martin, wie sie riefen und klatschten. Auch auf dem Rad und auf der Laufstrecke nahm er wahr, wie sie ihm zuriefen und applaudierten. „Das war für mich ein großer Ansporn, um durchzuhalten und weiterzumachen“, so der W+F'ler.
Beim Zieleinlauf sei es besonders schön gewesen. „Die Leute haben in Gebärdensprache für mich geklatscht, also die Hände nach oben gehalten und schnell gedreht und ich habe gesehen, wie sie mir zugerufen haben und mit Ratschen Lärm gemacht haben. Das hat mich sehr berührt und macht mich schon stolz“, sagt Deutschlands bester gehörloser Triathlet.
Bislang sei die Inklusion von Gehörlosen bei regulären Wettkämpfen oftmals schwierig gewesen, so Martin. “Für Gehörlose war die Kommunikation problematisch und Organisationsfragen konnten nur schwerlich geklärt werden.“ Er freut sich daher, dass es in den letzten Jahren einen Wandel gab und die Inklusion vorangeschritten ist. „Es macht Spaß, in einem großen Feld zu starten, neue Menschen kennenzulernen und durch Dolmetscher ein richtiger Teil der großen Sportevents zu werden.“
Am 3. Oktober werden erstmalig beim Münsterland-Giro, dem Radrennen quer durch das Münsterland, Gehörlose über die 60 Kilometer starten. Organisiert wird die Inklusion in dieses Event unter anderem durch Martin selbst, der sich ehrenamtlich im NRW Radsport/Triathlonverband der Gehörlosen engagiert. „Wir werden Stand jetzt mit etwa elf Gehörlosen an den Start gehen. Ich gehe davon aus, dass wir alle im guten Mittelfeld landen werden.“
Darüber hinaus möchte sich Martin immer weiter in der Gehörlosen-Community vernetzen. Schon jetzt schaut er dem Sportfest für Gehörlose in Frankenthal 2024 entgegen. Bei diesem Event werden rund 1.000 gehörlose Sportler:innen aus ganz Deutschland erwartet.
- von Maren Becker
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In den Sommermonaten finden in Mecklenburg-Vorpommern an fast jedem Wochenende an verschiedenen Seen Schwimmwettbewerbe statt. Ein paar davon wurden von den W+F-Mitgliedern Olaf Tessmer, Dana Neudeck und Barbara Groll besucht - und erfolgreich bestritten!
Das Tollenseseeschwimmen wurde am 24. Juni nach 12 Jahren Pause anlässlich des 775-jährigen Stadtjubiläums reaktiviert. Ausgeschrieben waren ein Langstreckenschwimmen über 2,3 km sowie Kinderschwimmen über 400 m und 100 m . Das DRK Neubrandenburg durfte sich als Veranstalter über mehr als 170 Teilnehmende freuen. Bei (noch) sommerlichen Temperaturen nahmen Dana und Barbara dort nicht am Kinder-, sondern am Langstreckenschwimmen teil. Dieses führte sie im Rundkurs vom Brodaer Strand in Neubrandenburg, einmal um die Insel „Torpedoversuchsanstalt“ und wieder zurück zum Strand . Nach 47:21 min erreichten sie das Ziel und belegten damit den 12. und 13. Platz in der Gesamtwertung sowie den 6. und 7. Platz in ihrer Altersklasse. Welch toller Einstand!
Doch das war erst der erste Streich, der zweite folgte dann sogleich: Im Rahmen des Strand-, Sport und Vereinsfestes Jabel wurde am 22. Juli das Jabeler Seeschwimmen durchgeführt. Bei gar nicht mehr sommerlichen Wetterverhältnissen ging Dana auf die 750 m lange Strecke, die im Dreieckskurs durch den Jabeler See führte und dem kleinen Starterfeld damit Wind und Welle immer von einer anderen Seite bescherte. Tapfer kämpfte sich Dana durch die Wellen. Und ihr Biss wurde belohnt: Mit einer Schwimmzeit von 13:57 min belegte sie Platz 4 in der Gesamtwertung und sicherte sich die Goldmedaille in ihrer Altersklasse! Richtig starkes Ergebnis!
Nur einen Tag später, nämlich am 23. Juli, aber bei den gleichen widrigen Wetterverhältnissen ging Olaf beim Malchower Inselschwimmen an den Start. Hier schwammen die 80 Teilnehmenden vom Malchower Erddamm durch den Fleesensee in Richtung Drehbrücke. Nach 825 anspruchsvollen Metern erreichte Olaf nach 15:45 min das Ziel und erzielte damit den 16. Platz in der Gesamtwertung und den 6. Platz in seiner Altersklasse. Unsere W+F'ler waren in Deutschlands Osten somit weiterhin auf Erfolgskurs.
Das Kummerower Seeschwimmen wurde nach drei Jahren Pause durch einen neuen Veranstalter wiederbelebt. Leider wollte der Sommer am Wettkampftag noch immer nicht zurückkehren. Die insgesamt 110 Schwimmer:innen mussten bei der Seequerung von Salem am Westufer nach Kummerow am Ostufer über 2,81 km wieder den Wellen trotzen. Dana, die ihr Durchhaltevermögen bereits in Jabel unter Beweis gestellt hatte, konnte sich auch an diesem Tag auf ihre herausragenden Fähigkeiten im Freiwasser verlassen. Sie meisterte Dana die Querung souverän in 58:08 min und erreichte damit Platz 17 in der Gesamtwertung und Platz 7 in ihrer Altersklasse. Das Training im ruhigen Wasser des Hallenbads dürfte für sie jetzt wohl so etwas wie Wellness-Urlaub sein.
Nach so viel Regen, Wind und Wellen legte die Schlechtwetterperiode dann aber doch für einige Stunden eine kurze Pause ein. Genau in dieser Lücke fand das größte Schwimm-Event der Region statt: Das Müritzschwimmen.An diesem haben unsere W+F'Ler schon mehrfach erfolgreich teilgenommen. Die wie gewohnt hervorragend organisierte Veranstaltung lockte in diesem Jahr rund 800 Teilnehmende an. Davon schwammen 600 auf der Hauptstrecke, der einfachen Müritzquerung über 1.950 m; 140 auf dem Müritzman (doppelte Müritzquerung über 3,8 km) sowie 60 Nachwuchsschwimmer:innen beim Kinderschwimmen über 400 m. Bei besten Bedingungen – Sonnenschein, kaum Wind und eine Wassertemperatur von 18 Grad – gingen Olaf, Dana und Barbara erstmals zu dritt an den Start. Olaf glitt in seiner persönlichen Müritz-Bestzeit nach 1:01:51 h ins Ziel. Dana und Barbara schwammen die gesamte Strecke gemeinsam und erreichten nach 1:20:49 h strahlend und höchst zufrieden das Ziel. Die hervorragende Organisation, die gute Stimmung unter den Teilnehmenden und Zuschauer:innen, die vielen eifrigen und immer gut gelaunten Helfer:innen und natürlich das unerwartet tolle Wetter haben dieses Event wahrlich zu einem Genussschwimmen gemacht!
Vielen Dank an alle Organisator:innen, Sponsor:innen und an die vielen unermüdlichen ehrenamtlichen Helfer:innen, die unseren Schwimmer:innen diese Events ermöglichten!
Herzlichen Glückwunsch an unsere drei Athlet:innen, die Mecklenburg-Vorpommern in diesem Sommer unsicher gemacht haben und mit wirklich tollen Ergebnissen wieder zurückgekommen sind! Ihr habt wirklich klasse Leistungen gezeigt. Respekt!
- von Maren Becker
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Wohl die ganze Triathlonwelt hat mitbekommen, was am 25 Juni 2023 in dem kleinen Ort im Frankenland passiert ist: Es wurde Triathlongeschichte geschrieben. Ein Damen- und ein Herrenfeld, das jeweils das Potenzial eines WM-Feldes hatte. Die Weltbestzeit ist gefallen und weitere Rekorde gebrochen.
Dieser kleine Ort im Frankenland verwandelte sich an diesen Tagen in das „Home of Triathlon“. Die Athlet:innen und Schaulustigen wruden mit einem riesigen Banner begrüßt : „Welcome Home Triathletes“. Und genauso fühlte es sich an! Jeder einzelne der 7.500 Helfer:innen, der Landkreis und die zahlreichen Zuschauer:innen am Renntag (angeblich 300.000 überall verteilt), sorgten dafür, dass sich 3.500 Einzelstarter:innen wie zu Hause und als die wahren Held:innen an diesem Tag fühlten.
Drei W+Fler:innen waren an diesem Tag mitten drin: Die magische Stimmung morgens am Kanal, das Zuschauerspalier am Solarer Berg, die Einsamkeit auf dem Weg nach Büchenbach und dann der magische Moment im größten Triathlonstadion der Welt - das alles sogen sie in sich auf.
Für die 3,8 km auf der Schwimmstrecke, die rund 180 km auf dem Rad und den anschließenen Marathon benötigte Moritz 9:41:08 h (1:01:42 h; 4:47:46 h; 3:47:21 h), Emese Möhring 11:59:57 h (1:06:27 h; 5:49:39 h; 4:56:48 h) und Ricarda Greshake 11:16:50 h (1:23:11 h; 5:21:50 h ; 4:23:30 h).
Emese verpasste mit Platz 11 in ihrer Altersklasse ganz knapp die Top 10. In der Gesamtwertung (Frauen) belegte sie den 215. Rang. Ricarda überquerte als 125. Frau die Ziellinie . In ihrer Altersklasse entspricht Rang 31. Platz in der Gesamtwertung und Platz 31 in ihrer Altersklasse. Moritz wurde nach seiner Glanzleistung mit Rang 372 in der Gesamtwertung (Männer) und Rang 88 in seiner Altersklasse belohnt.
Alle drei haben ihr Bestes gegeben und tolle Resultate erzielt. Jede:r von ihnen hat SEINE/IHRE persönliche Geschichte zu diesem Tag. Was jedoch alle gemeinsam haben ist das Erlebnis der Leidenschaft in Roth.
Wer die Faszination Triathlon auf und neben der Strecke einmal erleben möchte, sollte sich wie sie einmal auf den Weg nach Roth machen. Denn ihr Fazi ist: "Es ist eine Reise wert und mit Worten kaum zu beschreiben."
Wir gratulieren unseren drei Athlet:innen von Herzen zu dieser ganz besonderen Leistung!
In diesem Sinne:
See you at the finshline!
- von Alexander Becker
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Zum letzten Start der Verbandsliga Nord ging es am Sonntag nach Versmold. In diesem Jahr konnte auch wieder ein ganzer Triathlon stattfinden, nachdem im letzten Jahr nur die Disziplinen Schwimmen und Laufen auf dem Programm standen. Was zum ersten Problem und glücklicherweise zum einzigen Problem führte: Florian hatte den obligatorischen Helm zum Radeln zu Hause liegen lassen. Somit kam etwas Hektik auf, einen Helm zu organisieren. Dies glücke dank einer netten Dame, sodass alle voller Vorfreude an den Start gehen konnten. Andernfalls hätten Andy und Matze nur zu zweit Starten können, da Dominik verletzt ausgefallen war und kein Ersatz für ihn gemeldet werden konnte.
Also schnell zum Einchecken (inzwischen war die Zeit etwas knapp geworden), Wechselzone einrichten und fertig machen zum Start um 9 Uhr. Die Wassertemperatur lag bei angenehmen 18 Grad, weshalb sich alle drei für den Neo entschieden, was Flo freute, da er seinen neuen Anzug nun endlich einmal einsetzen konnte.
Auf drei Bahnen verteilt, zeigten alle drei eine ordentliche Leistung und kamen nach 500m fast zeitgleich aus dem Wasser (Andy 7:54, Flo 8:01 und Matze 8:28). Andy ging entsprechend als erster von W+F auf die Radstrecke. Flo und Matze unmittelbar hinterher. Nach der ersten Runde konnte Matze zu Andy aufschließen, was beide zu einer Topleistung beim Radsplit antrieb. In einer 7 bis 8 Mann starken Gruppe waren Sie die treibenden Kräfte und lediglich eine Minute langsamer als der Topfahrer. Gemeinsam ging es nach vier Runden vom Rad (Matze 29:16, Andy 29:25 und Flo 35:03) und nahezu Hand in Hand fegten sie auch über die Zeitmatte für die 5km Laufstrecke. Hier konnte sich Andy nach den ersten Metern deutlich absetzen und kam nach insgesamt 1:02:02 Std. auf Platz 14 ins Ziel. Matze verlor einige Plätze und wurde nach 1:04:55 Std. guter 29er. Flo zeigte eine gute Laufleistung und finishte als 54er nach 1:11:14 Std. Im Gesamtklassement belegten die drei den 13ten Platz und sicherten Platz 8 in der Abschlusstabelle.
Wir grautlieren zu diesem Erfolg und sind schon gespannt auf das kommende Ligajahr!
- von Alexander Becker
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Am vorletzten Sonntag machten sich Florian, Marco und Matthias auf den Weg nach Riesenbeck zum dritten Rennen der Landesliga Nord. Auf dem Plan stand eine Kurzdistanz durch und rund um den Torfmoorsee. Florian hatte bei seinem erst zweiten Triathlon das Ziel, gut durchzukommen und schneller zu sein, als bei seinem ersten Triathlon in Münster. Marco feierte nach Triathlon-Elternzeit sein Comeback und freute sich auf einen schönen Wiedereinstieg. Und Matthias? Der ist einfach immer selig, wenn ein Race-Day bevorsteht.
Die gute Laune wurde allerdings etwa 30 Minuten vor dem Start durch einsetzenden Platzregen arg getrübt. Die Frage, ob man überhaupt starten solle, wurde diskutiert. Zu allem Überfluss war das Wasser im Torfmoorsee auch noch so warm, dass alle am Start in ihren dünnen Anzügen im Regen standen und dem Start entgegen zittern mussten. Die ursprünglichen Pläne wurden kurzerhand über den Haufen geworfen. Der neue Plan unserer drei Athleten: Durch das warme Wasser wühlen und abwarten, wie es dann nach dem Schwimmen aussieht.
Alle drei Starter kamen gut aus dem Wasser. Der Regen hatte bis dahin tatsächlich nachgelassen und so ging es für sie dann auf die nasse Radstrecke, welche nach der dritten/vierten Runde abtrocknete. Beim abschließenden Laufen kam sogar noch die Sonne raus. Dabei ging es viermal um den See.
Im Ziel angekommen, freuten sich alle über einen guten Wettkampf und genossen Kaltgeränke im Sonnenschein. Die harten Fakten: Matthias 2:26:33 h, Florian 2:37:18 h und Marco 2:52:18 h. Somit konnten sich alle trotz anfänglicher Diskussion über einen erfolgreichen Wettkampf freuen.