Von Vadim

20250629 tri frankfurt 01

Um 4:30 Uhr habe ich das Hotel verlassen und bin zum Shuttlebus gegangen.
Durch zahlreiche Umleitungen und Staus kamen wir knapp rechtzeitig zum Start.

Schwimmen
Über Lautsprecher wurde direkt mitgeteilt, dass Neos nicht erlaubt sind – laut
aktueller Wassertemperaturmessung.
Für mich war das ein wenig enttäuschend, aber: Es ist, wie es ist. Einfach ruhig
bleiben, durchkraulen und sicher im Ziel ankommen.

Wechselzone 1
In T1 habe ich mir bewusst ein paar Minuten genommen: kurz zur Toilette und mich
eingecremt – Ich wollte den Radsplit ruhig und fokussiert angehen – ohne Hektik.

Die Radstrecke
20250629 tri frankfurt 03Die Radstrecke in Frankfurt war absolut genial und hat mir richtig Spaß gemacht.
Bei der angesagten Hitze war es entscheidend, an jeder Verpflegungsstelle zu
trinken, mich zu kühlen und stündlich eine Salztablette zu nehmen.
Bis Kilometer 110 konnte ich konstant mit etwa 170 Watt fahren.
Dann kam die erste Herausforderung: Ein Motorrad- Schiri hielt mich an und machte
mich darauf aufmerksam, dass mein Flaschenhalter am Sattelrohr lose war.
Um weiterfahren zu dürfen, musste ich ihn komplett abschrauben und an einen
Helfer übergeben.
Ich öffnete mein Cockpit, um das Werkzeug zu holen – und stellte fest: Mein Mini-
Tool war verschwunden. Vermutlich verloren durch häufiges Öffnen und Schließen
der Klappe.
Ich musste die Schraube mit bloßen Fingern lösen. Ergebnis: 7 Minuten
Zeitverlust.

Anpassung der Strategie
Beim Versuch, den Wassertank mit einer Maurten-Flasche zu befüllen, zeigte sich
ein Problem:
Die Deckelnase war sehr sensibel und schloss sich beim Kontakt mit dem
Einfüllstutzen – kein Nachfüllen möglich.
Meine einzige Option:

Nur noch alle 20 km bei den Verpflegungsstellen trinken und kühlen.
Um eine Dehydrierung zu vermeiden, reduzierte ich meine Leistung auf 160 Watt
und fuhr kontrolliert bis T2.

Wechselzone 2
In der Wechselzone nahm ich mir wieder Zeit: nasse Socken aus, trockene an – und
dann begann er: mein erster Marathon.

Der erste Marathon meines Lebens
20250629 tri frankfurt 02Bis dahin war das Längste, was ich je gelaufen war, 24 km am Stück im Training.
Die erste Runde (12 km) konnte ich noch richtig genießen – die Stimmung an der
Strecke war unglaublich.
Auch hier: Jede Verpflegungsstelle mitgenommen, regelmäßig Wasser und
Eiswürfel.
In Runde zwei wurde es deutlich härter.
In Runde drei waren die Beine schwer – ich musste kämpfen und dranbleiben.
In der letzten Runde bin ich tief in mich gegangen.
Ich dachte an meine Familie, an all die Trainingseinheiten der letzten sieben Monate,
an die Menschen, mit denen ich geschwommen, geradelt und gelaufen bin – und die
mich unterstützt haben.

Der Moment
Dann kam er: der rote Teppich, die First-Timers Bell, das magische Zieltor.
Diese erste Reise bleibt für immer.